Friedensgebet in der Nikolaikirche
19.02.2024 // 17:00 Uhr
EuropaMaidan Leipzig e.V. gestaltet das Friedensgebet
Im Winter 2013/2014 fanden auf dem Majdan Nesaleschnosti und angrendenden Straßen in Kyiv die einschneidenden Ereignisse des Euromaidan („Revolution der Würde“) statt. Um daran und die Opfer des schrecklichen Krieges zu erinnern gestaltet der Verein EuropaMaidan e.V. das Friedensgebet am 19. Februar 2024 in der Nikolaikirche Leipzig.
Nach der Begrüßung um 17:00 Uhr durch den Vereinsvorsitzenden Stephan Bickhardt sprechen verschiedene Redner zur Situation in der Ukraine.
Nach dem Friedensgebet findet um 18:00 Uhr eine Veranstaltung im Zeitgeschichtlichen Forum statt.
Literatur im Exil. Ukrainerinnen und Ukrainer in Europa
19.02.2024 // 18:00 Uhr
Khrystyna Kozlovska
(Foto: Dmytro Lysytskyi)
Literatur im Exil. Ukrainerinnen und Ukrainer in Europa
Vortrag und Gespräch mit der Prof. Dr. Anna Gaidash (Professorin an der Borys Grinchenko Kyiv Metropolitan University) und der Schriftstellerin Khrystyna Kozlovska (Iwano-Frankiwsk/Ukraine)
Ukrainische Literatur ist nicht erst seit dem Kriegsausbruch am 24. Februar 2022 im Exil: Der ukrainische Nationaldichter Taras Shewshenko schrieb unter den Bedingungen des zaristischen Russlands im Kaukasus über seine Heimat. In den 1930er Jahren entstand Literatur über den Holodomor ausschließlich außerhalb Sowjetrusslands. Infolge des Zweiten Weltkriegs entstand eine ukrainische Exilliteratur von „displaced persons“ in Kanada und den USA. Heute schreiben ukrainische Autorinnen und Autoren u. a. in Deutschland, Polen oder Frankreich. Was macht die erzwungene oder gewählte Emigration mit der Sprache? Wie verändert der Blick aus der Ferne das Bild der Heimat – insbesondere einer Heimat im Krieg? Diesen und weiteren Fragen widmet sich die Literaturwissenschaftlerin Prof. Dr. Anna Gaidash in einem Vortrag und diskutiert anschließend mit der in Leipzig lebenden Schriftstellerin Khrystyna Kozlovska und Prof. Dr. Beate Mitzscherlich über ukrainische Literatur im Exil. Khrystyna Kozlovska liest aus ihren Gedichten auf Ukrainisch und Deutsch.
Moderation: Prof. Dr. Beate Mitzscherlich (EuropaMaidan Leipzig e.V.)
Veranstalter: Archiv Bürgerbewegung Leipzig e.V. und EuropaMaidan Leipzig e.V.
Lesung in der Zentralen Stadtbibliothek Leipzig (Wilhelm-Leuschner-Platz 10-11, 04107 Leipzig)
Lesung der ukrainischen Kinderbuchautoren Vasyl Karpyuk und Iryna Fingerova für Kinder, Mütter und für imaginäre Freunde!
Sie erwarten auf eine Präsentation von Büchern über den kleinen Karpatenhelden Oleks Dovbush von Vasyl Karpyuk, der über die Karpaten – alt und mythologisch, über das Leben in der Huzulenregion, über Kampf, Abenteuer und Unterhaltung – lesen wird. Der Autor stellt Ihnen den sehr echten Jungen Pavlyk, die legendäre Oleksa Dovbush und den absolut fabelhaften Aridnyk vor.
Iryna Fingerova wird das Buch „Terror Quebec“ vorstellen – ein Buch, das lehrt, keine Angst vor Angst zu haben, und das Buch „Wasser trinken“ für die Jüngsten. Es erwartet Sie eine Diskussion zum Thema, ob es notwendig ist, mit Kindern über „ernste“ Themen (über Tod, über Behinderung, über Krieg) zu sprechen und ob es in der Kinderliteratur einen Platz dafür gibt. Wie genau kann man die Balance halten zwischen dem Kind seine Kindheit nicht zu nehmen und ehrlich zu ihm (und auch zu sich selbst) zu sein?
Khrystyna Kozlovska moderiert
Die Lesung findet im Rahmen des Projekts „Kultur ist so wichtig wie das tägliche Brot“ in Zusammenarbeit mit der Zentralen Stadtbibliothek der Stadt Leipzig statt. Das Projekt wird von der Stadt Leipzig unterstützt.
Buchvorstellung, Vortrag und Diskussion mit der amerikanischen Historikerin Mary Elise Sarotte: Nicht einen Schritt weiter nach Osten
AMERIKA, RUSSLAND UND DIE WAHRE GESCHICHTE DER NATO- OSTERWEITERUNG
Not one inch. Mit diesen Worten schlug US-Außenminister James Baker Gorbatschow im Rahmen der Verhandlungen um die deutsche Wiedervereinigung einen hypothetischen Handel vor: Ihr gebt euren Teil Deutschlands frei, wir verrücken die Nato nicht nach Osten. Seitdem ranken sich um dieses Gespräch zahlreiche Legenden und Kontroversen. Was genau wurde damals versprochen? Und wie kam es zu der heute so umstrittenen Nato-Osterweiterung?
Nach dem Ende des Kalten Krieges träumten viele von einem «gemeinsamen Haus Europa», vom «Ende der Geschichte» und vom Anbruch eines friedlichen Zeitalters. Doch schon bald verdüsterte sich das Bild. Die Sowjetunion zerfiel im Dezember 1991 und hinterließ ein Machtvakuum. Moskaus blutiger Krieg in Tschetschenien verunsicherte seit 1994 Beobachter im Westen, vor allem aber auch in den Nachfolgestaaten des Warschauer Paktes. So setzte sich in Washington genau das Gegenteil von dem durch, was Baker gesagt hatte: Kein Fußbreit europäischen Bodens sollte der Nato nun versperrt bleiben. Mary Elise Sarotte hat Unmengen von Archivmaterial durchforstet, um eine der großen politischen Streitfragen unserer Zeit zu klären. In ihrem grundlegenden Buch führt sie in das entscheidende Jahrzehnt zwischen dem Mauerfall und dem Aufstieg Putins. Dabei zeigt sie, warum es nicht zu einer neuen Sicherheitsarchitektur für Europa kam, wie sich die Idee einer Nato-Osterweiterung durchsetzen konnte und wie damals die Saatgelegt wurde für die Spannungen, die unsere heutige Welt bestimmen.
Buch erscheint am 21. September 2023 beim C.H.Beck Verlag.
Archiv Bürgerbewegung Leipzig e.V. und Europa Maidan Leipzig e.V. in Kooperation mit dem Stasiunterlagenarchiv Leipzig
Der 8. Mai ist seit 2015 als „Tag des Gedenkens und der Versöhnung“ ein nationaler Gedenktag in der Ukraine, um zusammen mit westlichen Ländern den Opfern des Zweiten Weltkrieges zu gedenken. Für die Ukraine war dieser Krieg eine nationale Tragödie, weil sie sowohl unter sowjetischer als auch deutscher Besatzung litt, wodurch zwischen 6 und 8 Millionen Ukrainer starben. Der Zweite Weltkrieg begann mit dem gemeinsamen Überfall der Nationalsozialisten und der Roten Armee auf Polen … Freundeskreis der Ukraine Leipzig
Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“. Historischer Kinosaal. Adresse: Dietrichring 24, 04109 Leipzig
Begrüßung: Stephan Bickhardt (Europa-Maidan-Leipzig e.V.)
Vortrag: Irine Beridze (Wissenschaftliche Mitarbeiterin und Promovendin am Osteuropa-Institut der Freien Universität Berlin)
Anschließend Gespräch mit Irine Beridze und Anna Margvelashvilli (Vorstands- und Gründungsmitglied Soviet Past Research Laboratory) aus Georgien über die Lage der Zivilgesellschaftlichen Organisationen, die Rücknahme des „sogenannten Agentengesetzes“ und die Transformationsprozesse, die die letzten 30 Jahre georgischer Geschichte maßgeblich prägten.
Im georgischen Parlament wurde in den letzten Wochen ein Gesetzentwurf, das „sogenannte Agentengesetz“ diskutiert, indem Nichtregierungsorganisationen und Medien, die mehr als 20 Prozent ihrer finanziellen Mittel aus dem Ausland erhalten, verpflichtet worden wären, sich in ein Register „ausländischer Agenten“ aufnehmen zu lassen. Bei Zuwiderhandlungen wären hohe Geldstrafen fällig geworden. Damit hätte die Regierung auch die Möglichkeit gehabt, die zivilgesellschaftlichen Organisationen zu stigmatisieren, sie in Folge von Überprüfungen auszuforschen und zu delegitimieren.
Für die Vertreter der zivilgesellschaftlichen Organisationen, die seit Jahren in verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen tätig sind, wäre das Gesetz entwürdigend und hätte zur Einstellung ihrer Arbeit führen können. Das Vorhaben ähnelte dem Vorgehen in Russland, das ein 2012 eingeführtes Gesetz über ausländische Agenten Ende 2020 verschärft und somit das Verbot von Memorial und anderen Organisationen einleitete. Es wäre fatal, wenn die repressive Rechtspraxis Russlands in Georgien nachgeahmt würde. Es hätte eine außenpolitische Isolierung des Landes gedroht und die europäische Zukunft Georgiens wäre in großer Gefahr gewesen.
Durch die großen Proteste zivilgesellschaftlichen Organisationen in Georgien, wie SovLab wurde das Gesetz am 10. März 2023 vom georgischen Parlament wieder zurückgenommen. Ist damit die Gefahr vorbei oder will die Regierung nur Zeit gewinnen?
Eine Veranstaltung vom Archiv Bürgerbewegung Leipzig e.V. und dem Europa-Maidan-Leipzig e.V. in Kooperation mit dem Bürgerkomitee e.V. Träger der Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“